Die Varjägar
(auch Waräger oder Varinger geschrieben)
Var (Voer, War oder auch Woer geschrieben) ist eine Nebengöttin des nordischen Pantheons und das altnordische Wort bedeutet "Treuegelöbnis". Die Varäger waren demnach eine Gruppe Männer, die sich gegenseitig einen Treueeid geschworen hatten. Im Altschwedischen bedeutet ‚Voeringer' = Eidgenosse. In den isländischen Sagas finden wir immer wieder Beispiele, aus welchem Grund sich Männer gegenseitig solche Treueeide versprachen.
Ein Grund war der Handel. Wenn es einem Mann finanziell nicht möglich war, ein Schiff für eine Handelsexpedition auszurüsten, so versuchte er eine Gilde (oder auch Bund,Gesellschaft = lag [altn.]; vgl. hierzu auch die Bezeichnung "Danelag" für den Siedlungsraum der Dän
en in Mittelengland) zu gründen. Dieser Bund von Schiffseignern ging zusammen auf Handelsfahrt, wobei zuvor einer aus dem Reigen zum Anführer gewählt/bestimmt wurde. Damit hatte man einen Hauptverantwortlichen und Anführer. Die Handeleide waren erblich bindend, wie wir von einem Runenstein auf der Insel Beresani/Rußland wissen. Dieser Stein ist eine Art juristische Bekanntmachung gegenüber den Erben eines verstorbenen Handelspartners.
Eine weitere Möglichkeit war der Treueid gegenüber einem Anführer in kriegerischen Auseinandersetzungen. Mit der Expansion in den Osten wurden Norweger, Dänen, Schweden und Gotländer gezwungen, solche Bünde aus beiden Gründen einzugehen (Gotland wurde zur Zeit der Wikingerstürme nicht mit den Schweden gleichgesetzt. 1361 wurde Gotland von den Dänen erobert, später einige Jahre vom Deutschen Orden beherrscht und erst 1645 endgültig schwedisch ). Die Skandinavier lieferten entlang der Handelsroute Oder - Weichsel - Donau - Schwarzes Meer Sklaven nach Byzanz (altn. = Miklagard oder Miklagarðr), um im Gegenzug das begehrte Silber zu importieren. Eine weitere, aber bequemere Route war die östlichere über den finnischen Meerbusen und den Landweg nach Byzanz ( = Konstantinopel, das heutige Istanbul/Türkei). Beide Routen hatten gemein, das sich die Skandinavier in feindlichem Gebiet bewegten. Aus diesem Grund gründeten sie befestigte Handelszentren, die den Händlern kürzere und damit sichere Etappen ermöglichten. Hier seien im Bezug auf die Waräger vor allem die Städte Alt-Ladoga (Staraja Ladoga/Rußland), Nowgorod/Rußland (altn. Holmgard oder Holmgarðr) und Wollin/Polen genannt. Letztere war bei den Wikingern auch als Jórmsborg bekannt. Mit der Jórmsborg werden auch die in den Islandsagas erwähnten Jormswikinger in Verbindung gebracht, einer halblegendären Kriegerbrüderschaft um die zweite Hälfte des 10. Jh.n.d.Z., die gelegentlich auch mit den Warägern gleichgesetzt wird (vgl. Bildatlas der Weltkulturen; Die Wikinger - Rußland und der Osten). 860 ziehen die Waräger von Nowgorod nach Süden und greifen Byzanz an.
Im Jahre 862 gründet Rurik die Nowgorod-Dynastie, auf der die Entstehung des Rus- oder Kiewer Reiches beruht. Er wird Großfürst von Nowgorod und stirbt 879. Zwei Gefährten Ruriks gründen Kiew. 882 werden Kiew und Nowgorod durch Ruriks Nachfolger Helgi (auch Oleg genannt) zum Kiewer Reich unter Brechung des ‚var' (Treuegelöbnisses) und der Beseitigung der beiden Herren von Kiew vereint. Er holt sich aus Nowgorod Männer und bildet eine Garde aus handelnden Kriegern (oder kriegerischen Händlern), also Voeringern oder Varägern - ganz wie man will. Das Reich weitet sich aus. 911 befiehlt Helgi einen Angriff auf Byzanz und sichert sich das Handelsmonopol mit der Stadt am Bosporus. 912 plündern die Waräger auf dem kaspischen Meer. 941 wehrt Byzanz einen Flottenangriff der Rus/Waräger ab. 944 kommt es zwischen dem Kiewer (Rus-) Reich und Byzanz zu einem Friedensvertrag. Ab diesem Zeitpunkt kämpfen immer wieder Waräger an der Seite der Byzantiener, z. B. 955 in der Schlacht gegen die Araber bei Hadath. 980 löst Wladimir I. Helgi ab. Die Quellen verschweigen uns ob es ein natürlicher Tod oder Mord war. 987 läßt Vladimir I. sich taufen. Im darauf folgenden Jahr 988 stellt Vladimir von Kiew 6.000 Waräger dem byzantinischen Kaiser Basil II. zur Verfügung und dieser gründet damit die berühmtberüchtigte Warägergarde. Erst jetzt werden die Waräger zu dem, als was sie in der Geschichte eigentlich bekannt sind - zu einem hochqualifizierten, stehenden Söldnertrupp, einer Kriegerschar, die im Ernstfall nicht erst ausgehoben werden muß. Sie bildet in den folgenden Jahren das Kernstück der byzantinischen Armee und bleibt dies für fast 100 Jahre.
Die Quellenlage über die Ostexpansion ist zwar sehr umfangreich, doch widerspricht sich die russische Nestor-Chronik in einigen Punkten und desweiteren bestehen Unstimmigkeiten zu den westkontinentalen Chroniken und den Islandsagas, speziell im Bereich der Jahreszahlen. Das liegt u.a. an den Kalendarien, welche als Grundlage für die Chroniken verwendet wurden. Ich habe nicht alle Quellen explizit aufgeführt, die verwendete Literatur und die nötigen ISBN können aber in den Quellen abgerufen werden.
Ach so, was ich vergaß, natürlich haben die Waräger deutliche Spuren hinterlassen - unter anderem eine Runeninschrift auf der ersten Balustrade der Hagia-Sofia; der Text ist begrenzt lesbar - zumindest der Name des Autors ist bekannt ‚Halfdan'. Das dazu gehörige Bild kann leider aus Copy-Right Gründen nicht veröffentlicht werden. Zu finden ist dieses Bild aber in folgenden Publikationen: Das Leben der Wikinger, Seite163 und Bildatlas der Weltkulturen *Die Wikinger*, Seite 197.
Erwähnenswert finde ich noch die Tatsache, das sich die UDSSR in Ihren letzten Zügen zu ihrer wikingischen Gründungsgeschichte bekannt hat und umfangreich Ausgrabungen in den ehem. nordischen Siedlungstätten angeleiert hat. Leider wurden die Grabungen in Ladoga, Kiew, Nowgorod und anderen Orten nach dem Zusammenbruch der UDSSR aus finanziellen Gründen nicht fortgesetzt. Die zu Tage geförderten Fundstücke erbrachten aber ein doch sehr schlüssiges Bild von einer extrem florierenden Handelsroute. Die archäologischen Funde und Schlußfolgerungen ließen z.B. keinen Zweifel an der Echtheit des Reiseberichtes eines gewissen Ibn Fadlan. Dessen Reisebericht war der Grundstock für Michael Crichton´s "Roman" "Schwarze Nebel", verfilmt unter dem Namen "Der 13te Krieger". Natürlich ist der Film in einigen Bereichen dem "Roman" entfremdet. Fact bleibt das Vorwort und der Nachspann des "Romans", welche sich beide auf fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse stützen und das Wort "Roman" zum Teil “ad absurdum” führen. Ibn Fadlan verfaßte sein Reisetagebuch vermutlich zwischen 924 - 926 a.D., also weit nach Gründung des Kiewer Reiches.
DIE ROLLE DER NORMANNISCHEN WARÄGER IN DER GESCHICHTE DER OSTSLAWEN
Aus Skandinavien kamen normannische Boote nach Süden gesegelt. Die Männer der Besatzung wurden „Waräger” (Wikinger) genannt. Ihr erster Fürst in den alten Chroniken hieß Rurik, die erste Frau deren Leben geschildert wird, war seine Schwiegertochter Olga. Vorher hatten Land und Menschen noch verschwommene Konturen. Auch Rurik war eine Figur im Halbdunkel und über seine Persönlichkeit, seine Herkunft, seinen Lebenslauf ist kaum etwas überliefert.
Erst mit Olga wurden die Ereignisse in Russland konkret. Jetzt endeten die Sagen und Legenden. Die russische Geschichte begann.
Olga war die erste von vielen kraftvollen russischen Frauen. Sie war die Stammutter des Herrschergeschlechts, das 700 Jahre lang in den russischen Fürstentümern regierte und schließlich auch die ersten Zaren des vereinigten Reiches hervorbrachte. In drei voneinander sehr verschiedenen Abschnitten ihres Lebens hatte Olga drei Namen und drei Gesichter.
Sie war die Tochter eines Pleskauer Waräger-Fürsten und hieß als junges Mädchen HELGA. Zum Zeitpunkt ihrer Vermählung wurde der germanische Name slawisiert und sie hieß ab diesen Zeitpunkt OLGA.
Olga hieß sie als Fürstin von Kiew, die den Tod ihres Mannes derart grausam rächte, dass die Chroniken in Detailschilderungen schwelgten. Olga hieß sie als Regentin, deren politischer Weitblick sie bewog, Verbindungen sowohl zum Kaiser von Byzanz als auch zum deutschen König zu suchen. Als sie im Jahre 937 Christin wurde, erhielt sie bei der Taufe den Namen HELENA. Nach ihrem Tode wurde sie heiliggesprochen und alle Ikonen, die ihrem Andenken gewidmet sind, ziert noch heute der Name „Heilige Helena”.
Die drei Namen sind symbolhaft für Olgas Leben ebenso wie Olgas Leben symbolhaft ist für die frühe Geschichte des russischen Volkes. Für die Verschmelzung unterschiedlicher Kulturen und Wesensarten. Diese Tochter eines warägischen Stammesfürsten, die zur russischen Fürstin wurde, fasste die ganze Spannweite eines Lebens zwischen der Ostsee und dem schwarzen Meer zusammen. Sie vereinte normanischen Wanderdrang, die Beharrlichkeit einer slawischen Urgesellschaft und byzantinische Dekadenz. Alle Extreme waren in ihr vereint.
Die Waräger waren das östliche Pendant jener westlichen Normanen, die zur gleichen Zeit nach Deutschland, England und Frankreich segelten. Übrigens auch nach Sizilien und Süditalien. Sie kamen auf schmalen schnellen Booten im 8. und 9. Jh. von Insel zu Insel über das Meer, drangen in den Finnischen Meerbusen ein, durch die Newa in den Ladoga See, durch die Narwa in den Peipus See, durch die Rigaer Bucht in die Dwina und all den Flüssen bis tief in das Innere des Landes. Sie fanden Verbindungen kreuz und quer über das verzweigte Netz russischer Wasserwege bis zur Wolga, zum Dnjepr und zum Don. So gelangten sie auch in das Schwarze Meer. Zur Sicherung ihrer Verbindungswege legten sie an allen wichtigen Knotenpunkten befestigte Siedlungen an.
Sie waren Seefahrer und Räuber, Kaufleute und Krieger und sie waren Sklavenhändler. Aus den unendlichen Wäldern des Rus holten sie die „Ware”, die zu jener Zeit bei den westlichen und südlichen Nachbarn besonders begehrt war, nämlich MENSCHEN, weil diese die wichtigste Arbeitskraft waren. Die Waräger fingen sie überall, wo sie ihrer habhaft werden konnten oder kauften sie von anderen Menschenfängern. Dann beförderten sie die Gefangenen mit Schiffen in den Süden und verkauften sie auf den Märkten am Schwarzen Meer. Da diese Sklaven wegen des heißen Klimas meistens schnell starben, bestand ein ständiger Bedarf an Nachschub dieser wertvollen lebenden Menschenware.
Die slawischen Völker, in deren Siedlungsgebiete die Waräger eindrangen, nannten sich Kriwitschen und Dregowitschen, Radimitschen und Wjatitschen, Lutschanen u.s.w. Sie lebten in Sippengemeinschaften und Stammesverbänden, aber ohne politische Ordnung. Sie waren hauptsächlich Jäger und Sammler aber auch Bauern, die schon den Ackerbau kannten. Dieser Völkerverbindung, die aus all den verschiedenen Stämmen entstand, gaben die Waräger, als sie sich schließlich mit ihnen vermischten, einen eigenen Namen : „RUS”. Dieser Name der auf diese Weise für das Land und die politische Gemeinschaft entstand, existiert in abgewandelter Form noch heute. Es ist der Name „RUSSEN”. In dem weiten Raum, der nach Norden und Osten noch unbegrenzt war, wuchs das Volk der RUSSEN zusammen. Genauso wie zur gleichen Zeit im Westen das Volk der Deutschen zusammenwuchs, aus romanischen und keltischen, aus slawischen und germanischen Elementen.
Die Siedlungen entwickelten sich zu Herrschaftsbereichen, die sich immer weiter ausbreiteten und zu Fürstentümern wurden. Die Waräger waren geschickte Handwerker. In der Schiffsfahrt waren sie die tüchtige Anführer der Boote. Dort, wo sie sesshaft geworden waren, fügten sie nach kurzer Zeit die verstreut lebenden slawischen Ureinwohner in ihre straff organisierten Gemeinschaften ein und sie wurden Dorfälteste, Stammeshäuptlinge und Fürsten.
Andererseits verschmolzen sie schon bald mit ihren slawischen Nachbarn so vollkommen, dass sie ihre eigene Sprache aufgaben. Die Waräger heirateten die Töchter der Slawen, ihre Kinder lernten die Sprache der Mütter und von den Vätern einige Worte, die sich nicht übersetzen ließen. Wörter die aus dem Schiffsbau, der Seefahrt und dem Handel stammten. Die meisten Begriffe der gesellschaftlichen Ordnung blieben bestehen. Anfangs führten sie noch ihre alten germanischen Namen, aber auch diese nahmen allmählich slawische Formen an. Zum Beispiel entstand aus Helgi Oleg, Waldemar verwandelte sich in Wladimir, Hakon in Jakun und Ingvar in Igor.
In den Verschmelzungsprozess brachten die Waräger trotzdem sehr viel von ihrer Erbmasse ein: Aktivität und Eroberungsdrang, technische Fähigkeiten und Unternehmungslust, vor allem aber die Begabung, sich zu entwicklungsfähigen Gemeinschaften zusammenzuschließen.
Die Berichte über die ersten Staatengründungen Russlands stammen aus der NESTOR-CHRONIk. Sie ist die älteste Quelle russischer Geschichtsschreibung. Die Berichte wurden von einem Mönch namens Nestor im Höhlenkloster bei Kiew Ende des 11. Jh. und nach mündlichen Überlieferungen, die ein greiser Mitbruder gesammelt hatte, aufgezeichnet.
Im 19. Jh. gab es unter russischen Historikern Bestrebungen, den Anteil der Waräger an der Entstehung des russischen Volkes abzuwerten und diese als einen rein slawischen Schöpfungsakt darzustellen. Dagegen konstatiert der Geschichtsforscher Mirskij: "Zweifellos waren Normanen die Begründer der ersten russischen Dynastie." Ein anderer sowjetischer Historiker, Petrovskij, bestätigt: "Ohne Frage waren die ersten Nowgoroder und Kiewer Fürsten deren Namen wir kennen, schwedischer Abstammung".
Rus-Wikinger im Osten
Karte des Reiches der Kiewer-Rus:
(zum vergrössern, anklicken!)
Über die Ostsee, die Newa, den Dnjepr reisten schwedische Händler aus Birka um nach Miklagard (wie die Wikinger Byzanz nannten, die Slawen nannten es Tsargorod) zu gelangen...
Modell Birkas. Historisches Museum in Stockholm
Reicher und reger Handel wurde entlang der Handelsstrassen betrieben, und schon
bald begannen sich die Reisenden aus dem hohen Norden im Land der Slawen anzusiedeln.
Die Stadt Kiew in der heutigen Ukraine wurde etwa ab Mitte des 9. Jahrhunderts von schwedischen Wikingern regiert. Angeblich wurde den Schweden die Herrscherwürde von den untereinader uneinigen Slawen angeboten.
Eine tatsächlich aus "wilder Wurzel" gegründete Siedlung von Skandinaviern
konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Wo sich die schwedischen Wikinger niederließen, taten sie es in bereits bestehende Siedlungen der einheimischen Bevölkerung.
Rus oder Varjagi wurden sie von den einheimischen Slawen genannt. Eindeutig geklärt ist die Herkunft des Namens Rus allerdings bis heute nicht.
Entweder ist er vom schwedischen Wort für Rudern oder Ruderer abgeleitet, oder aber auch vom Namen Roslagen, einem Landstrich in Schweden. Eine andere, sehr selten zu hörende Theorie will wissen dass Rus von den Roten Rugi, abgeleitet wurde. Diese Rugi oder auch Rujanen waren sowohl Händler als auch gefürchtete Piraten. Angeblich waren die Segel ihrer Schiffe von roter Farbe. Beheimatet war dieses Volk im Nordwesten, auch auf der Insel Rügen.
Erstmals erwähnt wird der name Rus, bzw. "Rhos in den Jahrbüchern des Klosters St. Bertin. Hier werden die Rus mit dem Normannischen Volke der Sueonen (Schweden) identifiziert.
Egal woher der Begriff Rus nun tatsächlich stammt, erhalten geblieben ist uns der Name aber bis heute im Wort Russland. Die Rus-Wikinger sind allerdings nicht zu verwechseln mit den Kiewer Rus. Gleich ist hier nur der Name.
Recht schnell übernahmen die Wikinger im Osten viele Gebräuche und Sitten der einheimischen Slawen, aber auch die Mode und die Trachten wurden allmählich
anders.
Allmählich gewannen aber auch die einheimischen Stämme mehr Bedeutung und Gewicht: es fand innerhalb eines Jahrhunderts eine Slawisierung der Skandinavier statt.
Der für die Wikinger typische Schiffsbau blieb noch lange Zeit traditionell eine Domäne der Skandinavier, allerdings verblasste diese nach und nach mit der zunehmenden Slawisierung.
Der Zustrom der Nordmänner hörte nach der Zeit Jaroslaws des Weisen ganz auf.
Wie Funde zeigen, war die materielle Kultur der im ostslawischen Raum auftretenden Nordmänner insgesamt recht dürftig.
Ein Teil der Funde z. B. im Grabhügel von Gnezdovo ist skandinavischen Ursprungs. Hier fand man ovale Schalenfibeln mit plastischen Verzierungen in skandinavischem Stil, sowie eiserne Halsringe mit axtförmigen Anhängern.
Im 18. Jahrhundert wurde übrigens erstmals vermutet, dass die Schweden einen Anteil an der Entstehung des Russischen reiches gehabt haben könnten, allerdings fand diese These nur wenig Freunde bei den russischen Nationalpatrioten. Zu stark noch war die Erinnerung an den Großen Nordischen Krieg unter Zar Peter dem Großen gegen die Schweden: keinesfalls durfte es sein, dass die Entstehung des Russischen Reiches auf den ehemaligen Feind zurückzuführen sei! Nach und nach aber entwickelte sich die "Normannisten-Theorie" weiter. Die "Anti-Normannisten" hingegen verloren langsam mehr und mehr an Boden, bis zur Stalinistischen periode. Mitte der 30er Jahre belebte der Diktator die nationalrussischen Traditionen wieder, was sich unter anderem auch im Schnitt und der Gestaltung der Militär-Uniformen wiederspiegelte. Der "Antinormannismus" wurde zur offiziellen Lehre, was natürlich ein großer Rückschlag für die historischen Forschungen war.